In das Zuhause einer Familie zu kommen, in dem gerade ein neuer Mensch willkommen geheißen wird, ist für mich immer wieder eine besondere Erfahrung. Sie rührt mich ganz tief an in meinem Inneren. Ich spüre in mir Staunen und Faszination für soviel Wunder.
Gerade, wenn ich die Familie im frühen Wochenbett besuche, dann scheint das Neugeborene noch nicht in dieser Welt angekommen. Der Blick geht noch in die Ferne, die Schlafenszeiten sind noch länger als die Wachzeiten,… Ein neuer Mensch kommt an und mit ihm eine ganze Familie, die sich nun mit einem neuen Familienmitglied auseinandersetzen darf. Die Geschwisterfolge verändert sich, Routinen auch, Veränderung liegt in der Luft. Mama und Papa sind gerade weniger verfügbar als vorher. Jede und jeder kommt auf die ganz eigene Art und Weise in der neuen Familiensituation an. Und das bedeutet auch, dass es viele Gefühle gibt.
Der Körper der Mama baut sich wieder um. Hormone im Überfluss. Tränen, Schlafmangel und überwältigendes Glücksgefühl bei beiden Eltern. Und dann geht auch der Blick auf die größeren Kinder: Wer braucht gerade was, wie geht es unseren Kindern grade, wie kommen sie klar? Eifersucht, Unsicherheit, Geschwisterstolz, eine herrlich wilde Mischung aus Gefühlen darf gefühlt und will begleitet werden.
Ja, und dann gibt es eben auch noch den ganz normalen, trubeligen Alltag, der ja doch irgendwie weiter geht. Brotdosen für die Schule, Kinder bringen und abholen, Essen kochen und andere Erledigungen. Ein wunderbares Abenteuer mit ganz viel Halleluja. Die Schönheit und das Chaos dieser Zeit festzuhalten und zu würdigen, das ist das was ich an meiner Arbeit so liebe.