Beziehung. Ist das erste, was mir zu dieser wunderbar quietschlebendigen Wochenbettreportage einfällt. Das kleine Mädchen war schon ein paar Wochen alt, als ich bei Alex und Sandro auf der Matte stand. Insgesamt dokumentierte ich für vier Stunden ihren Alltag, vom Pfannkuchen mit Konfetti – Frühstück bis zum Besuch bei Oma, Opa, Onkel und Tante, von der Dreijährigen mit herzallerliebsten Spitznamen bedacht.
Alex und ich kennen uns schon seit 15 Jahren. Damals waren wir noch in einem ganz anderen Lebensabschnitt und hätten wohl never ever gedacht, dass ich mal ihre Familie über einige Stunden fotografisch begleiten würde. Umso schöner, dass es heute so ist und sie jetzt nur ein paar Ortschaften entfernt vom Dorf meiner Eltern lebt. Als die große Tochter geboren wurde, da waren mein Mann Timm und ich schon mal für Neugeborenenfotos bei ihnen, vielleicht kommen euch deswegen die Gesichter vertraut vor. Und wie das eben so ist, wenn man sich lange kennt: Man teilt Erlebnisse und Geschichten, weil man einen Lebensabschnitt miteinander verbrachte. Und ich weiß nicht, ich kann nur sagen: Ich bin so unendlich dankbar, für die vielen Menschen, die ich kennenlernen durfte auf meinem Weg. Und auch wenn wir jetzt weit weg von einander wohnen und man sich nur sporadisch sieht, so verspüre ich diese Dankbarkeit und dieses Privileg, miteinander auf dem Weg zu sein und zumindest punktuell Leben miteinander zu teilen.
Die beiden wünschten sich zunächst Fotos vom Start in den Tag mit Frühstück, anziehen und spielen. Danach wollten sie sich auf den Weg machen, um den Großeltern der Kinder einen Besuch abzustatten. All das begleitete ich dokumentarisch, d.h. ohne Anleitung oder Intervention. Die Ausnahme bildeten einige eher klassische Familienportraits, welche zwischendurch entstanden und sich die Familie ausdrücklich wünschte. Das biete ich übrigens immer mit an, auch wenn ihr eine dokumentarische Begleitung wünscht. Wir planen uns das ein und danach geht es fröhlich weiter mit dem Alltag.