Mit einem neugeborenen Baby gibt es wenig Planbarkeit. Man kann die Gefühle nicht planen, die die Eltern nach der Geburt überkommen. Ob es Geburtsverletzungen gab, ob man erst einmal mit dem Baby ankommen muss, welches Temperament das neue Menschlein hat – es gibt eine Menge Faktoren, die man im Vorfeld schlicht und einfach nicht wissen kann. Und wenn schon ein oder mehrere Geschwister da sind weiß man auch nicht, wie sie auf das neue Familienmitglied reagieren werden.
Aber gerade die Ankunft eines Babys beinhaltet einen besonderen Zauber. Dieser verletzliche, innige und intime Moment, wenn ein neuer Mensch in eine Familie hineingeboren wird, ist schwer mit Worten zu beschreiben. Wenn ein Kind geboren wird, wird auch ein Vater und eine Mutter geboren – oder zwei Väter und zwei Mütter, je nachdem in welcher Konstellation die Familie lebt. Neues Leben ist entstanden, eine Familie wird geboren.
Und da gibt es ganz viel Dankbarkeit, Staunen, Müdigkeit, Überforderung, Augenringe, tiefes Glück und eine neue Form von Verletzlichkeit. Ich kann das nur schwer beschreiben, aber ich glaube, dass es diese besondere Zeit verdient, festgehalten zu werden. Und dass Fotos aus dem Wochenbett für die Eltern und auch das Kind ein wertvoller Schatz für die Erinnerungskiste sein werden. Fotos, die ein ganzes Leben lang kostbar sind. Auf denen Liebe und noch viele andere Nuancen von Emotionen zu finden sind.
Ich spreche hier nicht von Perfektion, aufgeräumten Wohnungen, gebügelten Blusen und durchgängig glücklichen Eltern. Meine Tochter wurde sieben Wochen zu früh geboren und wir waren danach drei Wochen im Krankenhaus. Bei meinem Sohn bin ich so stark gerissen, dass ich wochenlang nicht sitzen konnte. Ich weiß deswegen, dass nach einer Geburt nicht immer alles heititeiti-himmelhochjauchzend sein kann. Und auch nicht muss. Aber was würde ich heute darum geben, viel mehr Bilder aus der Zeit vom Krankenhaus zu haben, Erinnerungen an diese drei Wochen, wo wir mit dem Töchterlein auf der Neonatologie waren, ich nachts im Zweistundentakt Milch abpumpte, wir sie nackt auf unsere ebenfalls Oberkörper legten für ein gutes Bonding. Auch und gerade Bilder aus scheinbar unperfekten Situationen und schwierigen Momenten sind wertvoll.
Wenn ich die Wochenbettzeit dokumentarisch begleite, muss die Wohnung vorher nicht aufgeräumt werden. Alle Gefühle dürfen sein und sind okay. Ob das Baby ausgerechnet dann besonders viel weint oder die Mama im Hormontief ist. Es ist der echte Moment und dieser ist kostbar. Und mit den Jahren wird er das immer mehr werden, für euch als Eltern und für euer Kind. Weil es sieht, wie sehr es geliebt wurde.
Ich bin dieser Familie sehr dankbar, dass ich die Fotos aus dem Wochenbett zeigen darf, denn es ist ein sehr persönlicher Einblick in diese besondere Zeit. Vielleicht weckt er in euch den Wunsch, ebenfalls solche Bilder zu bekommen. Meldet euch bei mir.