Entspannte und natürliche Familienporträts mit der Großfamilie – wie geht das entspannt? Gern teile ich an der Stelle meine Erfahrungen mit euch.
Vermutlich lassen sich diese Ideen nicht nur bei einem Mehrgenerationenshoot umsetzen, sondern gelten auch für andere Fotoshoots. Wir hatten außerdem großes Glück mit dem Wetter: es war nicht zu heiß und nicht zu kühl und es war leicht bewölkt. Letzteres sorgte für gutes Licht und machte mir das Fotografieren leicht. Das Beste war: Wir waren draußen und die Kids konnten sich austoben.
Im Vorfeld vereinbarten wir, dass ich eine Mischung aus angeleiteten Portraits und rein dokumentarisch Bildern fotografieren würde. Ich bin ehrlich, ich mag diese Kombination total gern! Wir starteten mit den Großfamilienportraits, ganz nach der Devise „Das Schwierigste zuerst“. Danach erkundeten die Kinder den Ort, freuten sich über Steine und die Schaukel im Baum. Es gab generationsübergreifendes Steine werfen an der Elbe, später stapelten Onkel und Tante mit ihren eifrigen Neffen große Steine aufeinander. Dazwischen platzierte ich Familienfotos, Paarfotos der Eltern und andere Porträts. Alles fühlte sich entspannt und organisch an. Abgesehen von den Portraits in den verschiedensten Konstellationen griff ich nicht ein. Alle konnten sein und tun und ich war mit der Kamera beobachtend dabei.
Der Ort bot uns Platz und Ruhe und Möglichkeiten zum Spielen. So entstanden in knapp zwei Stunden eine herrliche Mischung an Fotos. Ein Mehrgenerationsshoot muss nicht zwangsweise draußen stattfinden. Es geht auch in der Wohnung, solange es den Raum und die Möglichkeit gibt, dass die Kinder frei spielen und alle miteinander agieren können.
Für eine Reportage mit der Großfamilie kann ich mir ganz viele Aktivitäten vorstellen, am coolsten finde ich, wenn man etwas gemeinsam tut. Das kann eine Wanderung oder ein Ausflug sein, ein Spielenachmittag, ein Picknick, ein Fußballspiel, Plätzchen backen, eine Geburtstagsfeier (ob es der 80. oder der 3. ist, spielt keine Rolle), eine Verkleidungsparty etc. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Nach dem Familienshooting erreichte mich diese Nachricht:
„Es sind die kleinen Details im Miteinander, die du festgehalten hast und die man sonst irgendwann wieder vergisst. Z.B. Wie A. ihren Arm rüberstreckt um sich festzuhalten. Da sehe ich wie sie Sicherheit sucht. Oder wo D sie tröstet. Sie legt einem da immer den Arm genauso um den Hals. Oder wie sie beim Stillen ihre Hand hoch hält oder ihr Bein. Oder das Bild von P., wo er so gebeugt Steine schleppt oder sich die Haare aus dem Gesicht streicht. Das sind so ganz typische Bewegung. Oder wie sich K. beim Stillen dazu kuschelt. (…) Ach und jetzt habe ich es doch vergessen: das größte Kompliment kam von den Jungs, die im Vorfeld völlig erbost waren, wie man so etwas schenken kann. Sie meinten: ach, das können wir mal wieder machen. Und auch sie waren ganz begeistert von den Fotos und haben sich auch eigene ausgesucht.“